Das Wüstenschiff. Erhaben und gemächlich schwankt es durch die Weiten der Sandlandschaft. Scheu ist es und wenn es sich aus der Wüste dem Menschen nähert, steigt es ihr und ihm deftig in die Nase. Kamele muffen.
Das Wort Kamelhaardecke gewinnt in freier Natur einen ganz eigenen betörenden Charme, so bei 48 Grad. Nicht, dass wir zur selben Zeit besonders angenehm dufteten. Aber die Kamele waren eindeutig schon länger unterwegs ohne Wasser und Schatten.
Man hole die alte Kamelhaardecke vom Dachboden, feuchte sie etwas an, lagere sie mehrere Tage sonnenbeschienen in einer Tüte und nehme dann – wusch – eine ordendliche Nase voll. Voilà, das Arabische Kamel (Camelus dromedarius) in der Dasht-e Kavir.
Genug gelästert. Arabische Kamele sind trotz olfaktorischer Überraschungen beeindruckende Tiere!! Wir haben es genossen, die freilebenden Kamele auf der Fahrt durch die Salzwüste von Khor nach Tabas zu beobachten zu können. Und die Kamele nahmen uns ganz lässig hin.
Gerochen hier: Dasht-e Kavir, Iran
Da seit ihr ja schon weit gekommen… haben euch die Kamele so weit rangelassen, oder riechen die noch auf weitere Entfernun?
Stimmt, sieht auf der Karte sehr weit aus. Und fühlt sich auch so an! Hintergrund ist der terminierte Reiseplan, den wir durch die Visa-Vorgaben für die kommenden Länder aufstellen mussten… Aber ganz ehrlich, während einer sommerlichen Wüstendurchfahrt willst du auf der langen Geraden auch gar nicht so oft stoppen 😉
Kamele riechst du bevor du sie neben der Straße siehst. Und sie bleiben bis zu einem gewissen Punkt entspannt, um dann nach Überschreiten dieser gewissen Grenze erstaunlich grazil davon zu eeilen.